wie Aristoteles die μορφή denkt, sagt er zum Glück selbst in dem Satz, der diesen für seine φύσις-Auslegung entscheidenden Begriff einführt: ἡ μορφὴ καὶ τὸ εἶδος τὸ κατὰ τὸν λόγον [Aristoteles, Fysica, 193 a 31]: ‘die μορφή, und das wil sagen τὸ εἶδος, das gemäß dem λόγος’. Die μορφή muß vom εἶδος her und dieses in Beziehung auf den λόγος verstanden werden.
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Mit dieser Übersetzung von μορφή, Gestellung in das Aussehen, soll zunächst ein Doppeltes und im griechischen Sinne Gleichwesentliches ausgesprochen werden, was im Namen ‘Form’ durchaus fehlt: einmal Gestellung in das Aussehen als Wiese der Anwesung, οὐσία: μορφή nicht eine am Stoff vorhandene, seiende Eigenschaft, sondern eine Weise des Seins; zum anderen ‘Gestellung in das Aussehen’ als Bewegtheit, κίνησις welches ‘Moment’ erst recht im Formbegriff ausbleibt. (WBPh, p. 273f.)